Kredit für Sanierung

       

Vereinbaren Sie mit Ihrer Bank einen Kredit für die Sanierung einer Immobilie, werden Sie in der Regel bessere Konditionen erhalten als für einen Kredit zur freien Verwendung. Sie schaffen nämlich mit der Sanierung einen Sachwert, erhöhen also den Wert des Hauses, oder reduzieren die Betriebskosten zum Beispiel bei Maßnahmen zur Wärmedämmung oder dem Einbau einer modernen Heizung. Für die Bank bedeutet das mehr Sicherheit.

  • Was genau die Bank unter einem Kredit für Sanierung versteht, sollten Sie vor Beginn der Bauarbeiten genau klären. Manche Kreditgeber gewähren die günstigen Konditionen nur für energetische Sanierung, also zum Beispiel Wärmedämmung der Außenwände, verbesserte Türen und Fenster, Einbau einer Heizung mit geringerem Energieverbrauch, Veränderung der Lüftung bis hin zum Erreichen des Standards eines Effizienzhauses.
  • Bei solchen Vorhaben lohnt es sich, nach vergünstigten Darlehen der Förderbank KfW zu fragen. Die Produkte 151 und 152 sind für Einzelmaßnahmen bis zu 50.000 Euro oder für die Komplettsanierung zum KfW-Effizienzhaus sogar bis zu 100.000 Euro möglich. Mit der Förderung aus dem CO2-Gebäudesanierungs-programm und dem Anreizprogramm Energie¬effizienz (APEE) des Bundes¬ministeriums für Wirtschaft und Energie muss der Kreditnehmer nicht einmal den vollen Kredit zurückzahlen. Der Ergänzungskredit (Produkt 167) fördert die Umstellung der Heizung auf erneuerbare Energieträger, und für Privatpersonen gibt es außerdem den Investitionszuschuss (Produkt 430), dessen Höhe von der Art der Maßnahme abhängt.
  • Planen Sie einen Umbau, der zum Teil aus energetischer Sanierung, zum Teil aber auch aus reinen Modernisierungsmaßnahmen besteht, kombinieren Sie einfach mehrere Kredite für unterschiedliche Zwecke. Sie erhalten dann zumindest für einen Teil des Geldes die besseren Zinsen.
  • Konsumausgaben in Zusammenhang mit der Baumaßnahme wie neue Möbel werden Sie wahrscheinlich durch einen normalen Ratenkredit finanzieren.
  • Alternativ sollten sie sich die Kreditangebote des Möbelhauses ansehen. Da der Händler ein Interesse am Verkauf hat, wird er die Zinsen niedrig halten, vielleicht sogar ein kostenloses Darlehen anbieten. Achten sie aber auf das Kleingedruckte, denn manchmal sind mit der 0-%-Finanzierung kostenpflichtige Zusatzleistungen wie eine Kreditkarte oder eine Ratenschutzversicherung verbunden. Außerdem werden Sie als Teilzahlungskunde keinen Barzahler-Rabatt bekommen – und der kann durchaus höher sein als die Kreditkosten bei der Bank.
  • Ein wichtiger Aspekt ist auch die Laufzeit und damit die Höhe der Tilgungsraten. Auch einen kostenlosen Kredit müssen Sie zurückzahlen. Wenn die Laufzeit zu kurz ist, wird Sie die Belastung zusammen mit dem Kredit für Sanierung und Modernisierung möglicherweise überfordern. Mit einem normalen Ratenkredit von der Bank haben Sie die Chance, durch flexible Vereinbarung der Laufzeit die Kreditraten Ihrem verfügbaren Einkommen anzupassen.

Einen Kredit für die Sanierung ihres Hauses oder einer Eigentumswohnung erhalten Immobilienbesitzer nicht nur zu besonders niedrigen Zinsen, sondern sie können sogar Fördergelder einstecken, sodass sie das Darlehen nicht in voller Höhe zurückzahlen müssen. Da diese Vergünstigungen aber an bestimmte Voraussetzungen geknüpft sind, ist eine kompetente Beratung durch die Hausbank oder einen auf Sanierungskredite spezialisierten Vermittler besonders wichtig.

Geld von der größten nationalen Förderbank

Die staatlichen Mittel für energieeffizientes Bauen werden von der KfW, früher Kreditanstalt für Wiederaufbau, verwaltet. Diese Bank wurde nach dem zweiten Weltkrieg gegründet, um eine rasche Beseitigung der Kriegsschäden in Deutschland zu gewährleisten. Bis heute verwaltet sie Geld aus dem von den USA ins Leben gerufenen Marshallplan, mit dem der Wiederaufbau Westeuropas vorangetrieben wird. Gelder für einen Kredit zur Sanierung zum Beispiel von Altbauten stammen aus Programmen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Mit dem CO2-Gebäude¬sanierungs¬programm und dem Anreiz¬programm Energie¬effizienz (APEE) werden nicht nur vollständige Umbauten zum KfW-Effizienzhaus gefördert, sondern auch Maßnahmenpakete und energetische Einzelmaßnahmen wie der Austausch ineffizienter Heizungsanlagen, Einbau oder Modernisierung einer Lüftung, Wärmedämmung der Gebäudehülle, also Dach und Wände, oder Erneuerung von Fenstern und Außentüren. Kredit gibt es mit den KfW-Produkten 151 und 152 bis zu 100.000 Euro für Effizienzhäuser und bis zu 50.000 Euro für Pakete und Einzelmaßnahmen zu einem Zinssatz weit unter dem Marktpreis für Immobilienkredite. Das beste Angebot ist aber der Tilgungszuschuss, der bis zu 27.500 Euro betragen kann. Je effizienter die Maßnahme, desto höher der Zuschuss. Durch den Zuschuss wird die Tilgung beschleunigt, was auch wiederum Zinsen spart. Mit dem Ergänzungskredit (Produkt 167) wird die Umstellung der Heizung auf einen erneuerbaren Energieträger wie thermische Solarkollektoranlagen, Biomasseanlagen oder Wärmepumpen mit einem Sanierungskredit bis 50.000 Euro pro Wohnung zinsgünstig ermöglicht. Auch für die Kombination erneuerbarer Energien mit fossilen Energieträgern steht dieser Kredit zur Sanierung der Heizungsanlage bereit.

Größere Umbaumaßnahmen vor Beginn absprechen

Sie planen eine größere Maßnahme, die neben förderungsfähigen Sanierungen auch andere Umbauarbeiten und Modernisierungen enthält? Machen Sie eine Liste mit qualifizierten Kostenschätzungen und sprechen Sie mit Ihrer Bank oder dem Kreditvermittler darüber. Neben dem Geld für die energetische Sanierung gibt es bei der KfW auch billige Kredite für Barrierefreiheit, altersgerechtes Wohnen und Einbruchschutz.

Aber selbst wenn auf Ihre weiteren Maßnahmen nichts von alledem zutrifft und sie einfach nur einen offenen Ess- und Kochbereich oder ein neues Bad realisieren möchten, lohnt sich das Gespräch. Sie müssen deswegen nicht auf die Förderung eines Teils Ihrer Kosten verzichten. Ein klassisches Sanierungsdarlehen und die KfW-Kredite lassen sich problemlos kombinieren.

Kredit für Badsanierung: Bad sanieren mithilfe eines Kredits

Ein Kredit für die Badsanierung hilft, sich eine kleine Wellness-Oase in den eigenen vier Wänden einzurichten. Nach Einbauküche und Wohnzimmerwand rücken derzeit vermehrt alte Bäder in den Fokus der Immobilienbesitzer. Der Sanitärhandel bietet spannende Optionen, um den Wohlfühlfaktor im Bad deutlich zu erhöhen. Aber das geht ins Geld – deutlich fünfstellige Beträge sind keine Seltenheit.

Förderdarlehen und Zuschüsse bei barrierefreier Sanierung: Ein Augenmerk sollte auf jeden Fall den Angeboten der Förderbank KfW gelten. Energetische Sanierung – darauf stellen die meisten Förderungen ab – spielt im Bad meist keine Rolle. Es gibt aber auch Töpfe für vergünstigte Darlehen oder Zuschüsse im Bereich barrierefreies Wohnen und altersgerechte Umbauten. Vielleicht lassen sich zumindest Teilmaßnahmen darüber finanzieren, zum Beispiel eine ebenerdige Dusche oder eine Verbreiterung der Tür, damit das Bad per Rollstuhl erreichbar ist. Die Produkte der KfW werden in der Regel über die Hausbank vermittelt. Sprechen Sie mit Ihrer Bank, bevor Sie die Sanierung beginnen. Fertigen Sie eine Übersicht der geplanten Arbeiten und der dafür veranschlagten Kosten und nehmen Sie diese mit, wenn Sie sich über einen Kredit für die Badsanierung beraten lassen. Anhand der Aufstellung kann der Kundenberater erkennen, welche Teile der Maßnahme eventuell förderfähig sind.

Grundpfandrecht mit hohen Nebenkosten: Immobilienfinanzierungen sind so billig, weil die Darlehen durch Grundpfandrechte, also Grundschuld oder Hypothek, umfassend gesichert sind. Gibt die Bank nicht mehr Kredit, als in einer Zwangsversteigerung voraussichtlich zu erzielen sein wird, geht sie kaum ein Risiko ein. Die in der Zwangsversteigerung erzielten Preise liegen meist unter dem Verkehrswert. Aus diesem Grund existieren entsprechende Beleihungsgrenzen. Grundschuld und Hypothek bedürfen aber einer notariellen Beurkundung und müssen ins Grundbuch eingetragen werden. Das verursacht Kosten, die der Kreditnehmer zu tragen hat. Beim Kreditgeber entsteht zudem Verwaltungsaufwand. Viele Banken wünschen deshalb die Kreditsicherung durch ein Grundpfandrecht erst für Darlehenssummen ab zum Beispiel 50.000 Euro. Eine Alternative ist, eine bereits eingetragene Grundschuld für den neuen Kredit zu benutzen. Voraussetzung ist, dass der Kredit für die Badsanierung bei derselben Bank genommen wird, zu deren Gunsten die Grundschuld bestellt wurde, und dass der ursprüngliche Kredit bereits so weit getilgt ist, dass entsprechend Platz bis zur Beleihungsgrenze ist. Mit einer Hypothek funktioniert das nicht, denn anders als die Grundschuld ist sie streng an einen Darlehensvertrag gebunden und kann nicht zur Sicherung anderer Verbindlichkeiten herangezogen werden.

Ein einfacher Grundbuchauszug reicht: Aber auch ohne Grundschuld gibt es den Sanierungskredit oft zu besonders günstigen Konditionen. Das Grundeigentum bietet auch ohne das eingetragene Recht eine gewisse Sicherheit für den Kreditgeber, zumal die Sanierungsmaßnahme werterhaltend oder sogar werterhöhend wirkt. Der Kredit für die Badsanierung wird zu Recht völlig anders beurteilt als eine Urlaubsreise oder eine Hochzeitsfeier auf Kredit. Mit einem aktuellen Grundbuchauszug weisen Sie Ihr Eigentumsrecht nach. Beantragen Sie den Auszug direkt beim Grundbuchamt – Dienstleister im Internet sparen kaum Arbeit, verlangen aber ein Vielfaches der amtlichen Gebühren.


Marcel Ziegler

Als ehemaliger Finanz- und Honorarberater habe ich jahrelang direkt mit Privatkunden gearbeitet und weiß daher aus eigener Erfahrung, welche Fehler Menschen beim Umgang mit Geld machen. Ich kenne die Fallstricke von Bank- und Versicherungsprodukten und habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Thema Finanzen so zu erklären, dass es wirklich jeder versteht.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert