Kredit für Existenzgründer

       

Mit einem Kredit für die Unternehmensgründung tun sich viele Banken schwer. Geschäftsidee und Business Plan bedürfen einer sorgfältigen Überprüfung. Aber ob eine Idee taugt, ob technische Konzepte funktionieren werden, ob Betriebskosten und Erträge richtig abgeschätzt sind, können nur Experten der jeweiligen Branche zuverlässig beurteilen.

Die Banker sind damit überfordert, die Einschaltung externer Gutachter verteuert die Kreditvergabe. Da die Banken zudem dem Ausfallrisiko entsprechendes Kapital vorhalten müssen, wird das Geschäft mit Existenzgründern für sie zunehmend unattraktiv.

  • Da eine Wirtschaftsförderung mit Schwerpunkt kleine und mittlere Unternehmen in der Europäischen Union besonders erwünscht ist, wurde das Programm COSME aufgelegt.
  • Die Gelder dafür stammen aus dem European Recovery Program (ERP), besser bekannt als Marshallplan.
  • Das Sondervermögen wurde 1948 von den USA bereitgestellt, um den Wiederaufbau in Europa nach dem Krieg zu fördern.
  • Verwaltet wird es in Deutschland bis heute von der damaligen Kreditanstalt für Wiederaufbau, die jetzt nur noch unter der Abkürzung KfW firmiert.
  • Aus dem COSME Programm kommt das KfW-Produkt 067, ein Kredit für die Unternehmensgründung bis 100.000 Euro unter dem Namen StartGeld.

Durch eine Förderung über den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) sind die Zinsen sehr niedrig, außerdem besteht eine Haftungsfreistellung von 80 %. Das bedeutet, die durchleitende Bank des Kreditnehmers trägt nur ein kleines Risiko und wird dieses Existenzgründer-Darlehen auch bei wenigen Sicherheiten vergeben. Insbesondere ist kein Eigenkapital erforderlich.

Weitere Gründerkredite von der KfW

Das StartGeld ist an einige Voraussetzungen für die Förderung geknüpft. Flexibler einsetzbar und vor allem auch für deutlich größere Summen geeignet ist das Produkt 073, der ERP Gründerkredit Universell. Bis zu 25 Millionen Euro sind für Betriebsmittel und andere Investitionen möglich, auch für Joint Ventures im Ausland bei maßgeblicher deutscher Beteiligung. Ebenfalls aus ERP-Mitteln wird das Produkt 058 der KfW finanziert. Bis zu 500.000 Euro sind erhältlich bei einer Haftungsfreistellung von 100 % für die vermittelnde Bank. Das Geld wird wie Eigenkapital behandelt, was die Gewährung weiterer Kredite deutlich erleichtert. Außerdem fallen nur minimale Zinsen an.

P2P und Crowdfunding

Beliebt sind bei Existenzgründern auch Peer-to-peer (P2P) Kredite privater Investoren und das sogenannte Crowdfunding. Das P2P-Modell, das mittlerweile auch von institutionellen Anbietern entdeckt wird und deshalb auch größere Kredite für Unternehmensgründungen bereitstellt, basiert darauf, dass außerhalb des Bankensystems bei höheren Gewinnerwartungen auch größere Risiken eingegangen werden. Crowdfunding basiert dagegen nicht zwingend auf verzinsten Krediten, sondern Projekte, Produkte, Geschäftsideen und StartUps können auch gegen Gewinnbeteiligung oder andere Vergünstigungen mit Geld versorgt werden. Rechtlich handelt es sich meist um Beteiligungsdarlehen oder stille Beteiligungen.

Kredit für Gründung

Auf der Suche nach einem Kredit für die Gründung eines Unternehmens profitieren die Interessenten bis heute von Mitteln, die die USA im Rahmen des European Recovery Program (ERP) zur Verfügung stellten, um die Not in Europa nach dem zweiten Weltkrieg zu lindern. Lebensmittel, Rohstoffe und andere Waren konnten beschafft werden, zum Wiederaufbau wurden großzügige Kredite gewährt. Verwaltet wurde das Vermögen aus dem ERP, besser bekannt unter dem Namen Marshallplan, von der 1948 gegründeten Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Bis heute verwaltet die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft ein Sondervermögen, das mittlerweile auf 12 Milliarden Euro angewachsen ist.

  • Drei Produkte der KfW, die Mittel aus dem ERP verwenden, sind als Kredit für die Gründung oder die Nachfolge in ein Unternehmen besonders interessant.
  • Am einfachsten ist das StartGeld (Produkt 067), denn bei dieser Finanzierung muss kein Eigenkapital nachgewiesen werden.
  • Es eignet sich deshalb auch, wenn die Selbstständigkeit zunächst probeweise nebenberuflich betrieben wird.
  • Dafür ist das StartGeld aber auf eine Summe von 100.000 Euro beschränkt.
  • Der Zins ist zwar günstiger als im Markt für Unternehmensfinanzierungen üblich, liegt aber klar über dem der anderen ERP-Kredite von der KfW.

Die EU übernimmt eine Haftungsfreistellung der KfW, diese wiederum stellt die vermittelnde Hausbank des Jungunternehmers zu 80 % von der Haftung für Ausfallrisiken frei. Das entbindet den Kreditnehmer natürlich nicht von seiner Rückzahlungspflicht, aber wenn die Hausbank ein Risiko von höchstens 20.000 Euro – 20 % aus der Maximalsumme von 100.000 Euro – trägt, wird sie sich bei der Darlehensgewährung auch bei dürftigen Sicherheiten nicht schwer tun.

Ersatz für Eigenkapital

Mehr Geld gibt es über das Produkt 058, dem ERP-Kapital für Gründung. Die besonderen Reize dieser Lösung sind eine hohe Darlehenssumme bis zu 500.000 Euro zu einem extrem niedrigen Zins, eine hundertprozentige Haftungsfreistellung der Hausbank und die Gewährung des Kredits auch ohne Sicherheiten. In der Finanzierungsrechnung gilt das ERP-Geld aus diesem Produkt als Eigenkapitalplus. Wer also weitere Kredite braucht, die von einer Mindestquote für Eigenkapital abhängig gemacht werden, hat mit dem KfW-Kredit 058 beste Karten.

Universelle Förderung bis fünf Jahre nach der Gründung

Benötigen Sie für eine kapitalintensive Geschäftsidee richtig viel Geld oder wollen Sie ein neu gegründetes Unternehmen in den ersten fünf Jahren festigen bzw. erweitern, reden Sie mit Ihrer Hausbank über die KfW-Produkte 073 bis 076, den ERP-Gründerkredit Universell. Investitionen für Anlagen, Maschinen, Gebäude, Betriebsausstattung sowie immaterielle Güter wie Patente und Lizenzen werden ebenso gefördert wie Mittel, die den laufenden Betrieb aufrecht erhalten, also zum Beispiel Personalkosten und Wareneinsatz. Die Höchstsumme muss nicht ausgeschöpft werden, es gibt auch kleinere Summen für Nebenberufler. Preislich liegt der Gründerkredit Universell zwischen dem StartGeld und dem Eigenkapitalplus.

Kredit für Gründer

Mit einem Kredit für Gründer tun sich die gewöhnlichen Geschäftsbanken schwer. Es fehlt an Einkommensnachweisen und Sicherheiten. Bürgen finden sich nur selten, um eine noch nicht getestete Geschäftsidee zu unterstützen.

Jetzt gilt es, mögliche Alternativen auszuloten.

  • Besonders bei Geldbedarf bereits in der Planungsphase wird es schwierig.
  • Zu diesem frühen Zeitpunkt ist die Aufnahme von Fremdkapital selbst über spezielle Förderbanken wie die KfW kaum möglich.
  • Hier sind die Mutigen gefragt, die auch in eine noch nicht ausgereifte und ausgeplante Idee investieren.
  • Zwei Arten von Internet-Plattformen sind für Existenzgründer besonders interessant: Zum einen sind das die Crowdfunding-Anbieter, die Geld für konkrete Projekte einsammeln.
  • Auf diesen Plattformen bieten die Gründer nicht immer eine klassische Verzinsung, sondern alternativ auch Gewinnbeteiligungen oder andere materielle und immaterielle Vorteile an.

Zum anderen sind es sogenannte Peer-to-peer (P2P) Kreditvermittler, die Kreditinteressenten mit Anlegern zusammenbringen, die bereit sind, für mehr Rendite auch ein höheres Risiko einzugehen. Während lange Zeit nur kleine Beträge finanzierbar waren, sind mittlerweile auch institutionelle Anleger am Start. Zur besseren Risikostreuung konnten sich Privatanleger mit Kleinstbeträgen, zum Beispiel ab 25 Euro, beteiligen. Da dauerte es lange, bis ein Kredit von 10.000 Euro vollständig gezeichnet war. Oft kamen die Verträge gar nicht zustande, weil sich nicht genug Investoren fanden. Mit dem spektakulären Einstieg der niederländischen Aegon Versicherungsgruppe bei Auxmoney haben solche Bedenken weitgehend ein Ende. Satte 1,5 Milliarden Euro stellte der Finanzkonzern für P2P-Kredite Anfang 2017 zur Verfügung. Damit sollen alle Risikoklassen bedient werden, ohne Rosinenpickerei. Kredite für Gründer werden von dieser Finanzspritze also deutlich profitieren.

Nach der Gründung wird es einfacher

Sind die ersten Hürden genommen, wird es auch mit der Beschaffung von Fremdkapital einfacher. Darlehen der KfW, als Kreditanstalt für Wiederaufbau zur Überwindung der Kriegszerstörungen nach dem zweiten Weltkrieg gegründet, werden von vielen Geschäftsbanken vermittelt. Die KfW betreibt kein eigenes Filialnetz, sondern bedient sich der anderen Geldinstitute als Kooperationspartner. Das StartGeld (Produkt 067) wird von der EU unterstützt und ist deshalb besonders einfach zu bekommen, sogar ohne Eigenkapital. Ein europäischer Fonds für strategische Investitionen stellt das Geld bereit und garantiert gegenüber der KfW die Rückzahlung. Das zugehörige EU-Programm heißt COSME und dient der Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen. Wesentlich günstiger hinsichtlich der Kreditkosten ist das ERP-Kapital (Produkte 058 und 073), das aus dem Sondervermögen European Recovery Program stammt. Besser bekannt ist dieses Programm unter dem Namen Marshallplan. Es handelt sich um Geld aus den USA zum Aufbau Westeuropas nach dem zweiten Weltkrieg. In der Variante ERP-Gründerkredit universell werden auch Auslandsinvestitionen mit maßgeblicher deutscher Beteiligung gefördert. Für Investitionen und Betriebsmittel können bis zu 25 Millionen Euro bei der KfW beantragt werden.

Kredit für Existenzgründer

Für die meisten Existenzgründungen bedarf es einer Kreditfinanzierung. Die Chance auf den notwendigen Kredit für die Firmengründung hängt von einem durchdachten Geschäftskonzept ab, welches Kreditgeber an den Erfolg glauben lässt. Mit einem Kreditvergleich sichern sich die baldigen Selbstständigen die besten Konditionen.

Zudem sollten Firmengründer prüfen, ob sie Anspruch auf einen Förderkredit haben.

  • Jeder Kreditgeber will das Risiko eines Zahlungsausfalls minimieren.
  • Bei Privatpersonen fordern Banken deshalb Sicherheiten wie Einkommensnachweise.
  • Ein Kredit für die Firmengründung stellt dagegen eine Investition in die Zukunft dar, das Kapital soll Einnahmen erst ermöglichen.
  • Dementsprechend legen die Institute den Fokus auf das Geschäftskonzept.
  • Kreditsuchende müssen in einem Businessplan detailliert und schlüssig darlegen, warum die Idee Gewinne verspricht und die jeweilige Bank darum bedenkenlos einen Kredit an den Existenzgründer vergeben kann. Überzeugt der Plan, erteilen Banken im besten Fall sogar einen Kredit trotz Arbeitslosigkeit und ohne Eigenkapital.

Mehrere Punkte sollte ein solches Geschäftskonzept umfassen, damit ein Kredit für die Existenzgründung wahrscheinlich wird: Zu Beginn empfiehlt sich eine exakte Beschreibung der Businessidee und eine Begründung, warum sich diese gegen die Konkurrenz durchsetzt. Dazu gehört eine Marktanalyse. Gibt es in einer Kleinstadt bereits zwei Buchhandlungen, müsste ein Gründer eines dritten Geschäfts darlegen, warum er sich etablieren kann. So könnte er auf Serviceleistungen verweisen, welche die anderen nicht bieten, eine Lieferung von Bestellungen nach Hause etwa. In einem umfassenden Finanztteil muss der Autor die Ausgaben sowie die geschätzten Einnahmen auflisten. Bei den Kosten sollten Gründer sowohl die Einmalbeträge als auch die dauerhaften Ausgaben wie für Personal und Miete angeben. Wer beispielsweise einen Kredit von 70000 Euro beantragt, sollte nachvollziehbar erklären, weswegen er diese Summe braucht. Zusätzlich verlangen mögliche Kreditgeber einen Nachweis über die persönliche Eignung. Unter anderem Studien- oder Arbeitszeugnisse in diesem Geschäftsfeld, Unterlagen über Fortbildungen oder über nützliche ehrenamtliche Tätigkeiten können Bankberater zufriedenstellen.

Nicht mit dem erstbesten Angebot vorliebnehmen

Häufig zeigen sich Existenzgründer erleichtert, wenn ein Bankberater einer Finanzierung zustimmt. Sie denken dann, sie müssten diese einmalige Chance nutzen und unterschreiben sofort die Kreditvereinbarung. Doch dieser überhastete Abschluss kann sich als Fehler erweisen. Zuerst sollten künftige Selbstständige bei weiteren Instituten nach einem Darlehen anfragen. Eventuell erhalten sie zusätzliche Zusagen und können die Darlehen Konditionen in Ruhe vergleichen. Jede Einsparung bei Zinsen und Gebühren senkt die Belastungen in der häufig finanziell schwierigen Startphase. Schon kleinere Unterschiede bei den Zinssätzen machen eine erhebliche Differenz bei den Gesamtkosten aus. Die Mühe eines Zinsvergleichs lohnt sich.

Bei einem Kredit für Existenzgründer verdienen weitere Aspekte Aufmerksamkeit. So sollten Interessierte prüfen, ob es sich um eine Finanzierung mit festgeschriebenem Zins oder um ein Vario Darlehen handelt. Bei Festzins vereinbaren Kreditgeber und -nehmer für einen bestimmten Zeitraum einen Zinssatz, der auch bei verändertem Marktniveau gleich bleibt. Variable Kredite passen die Banken dagegen zeitnah an die aktuelle Zinssituation an, wenn zum Beispiel die Europäische Zentralbank die Leitzinsen senkt oder erhöht. Liegen die Zinsen momentan auf einem niedrigen Niveau, empfehlen sich starre Konditionen. Erwarten Kreditsuchende in naher Zukunft Senkungen, spricht diese Prognose für einen variablen Kredit. Im Zweifelsfall sollten Firmengründer aufgrund der größeren Planungssicherheit eine Finanzierung mit festgeschriebenen Konditionen bevorzugen.

Förderkredite

Der Staat hat ein vitales Interesse an möglichst vielen Gründungen, da diese die Wirtschaft beleben und für höhere Steuereinnahmen sorgen. Deshalb unterstützt er mittels der öffentlich-rechtlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau Existenzgründer mit einem Darlehen. Diese Förderkredite zeichnen sich durch zwei Vorteile aus: Erstens liegen die Zinssätze unter dem allgemeinen Marktniveau, Kreditnehmer sparen bares Geld. Zweitens zeigt die Praxis, dass diese KfW-Kredite für Existenzgründer häufig liberaler vergeben werden.

Die Förderfinanzierung beantragen Interessierte nicht bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau, stattdessen ist eine gewöhnliche Bank wie die Sparkasse für den Kredit Ansprechpartner. Bei einem KfW-Darlehen zeigen sich die Institute bei der Vergabe großzügig, da die Kreditanstalt weitgehend die Risiken eines Zahlungsausfalls übernimmt. Eigenkapital ist keine Voraussetzung, wie bei jedem Kredit für Existenzgründer jedoch ein gut formuliertes Geschäftskonzept. Wichtig ist, dass Interessierte den Kreditantrag vor der Firmengründung stellen. Zudem müssen sie exakt schildern, für welche Ausgaben sie das Darlehen benötigen. Prinzipiell können künftige Selbstständige fast alles mit einem solchen Kredit für Existenzgründer finanzieren, dazu zählen Investitionen für Anlagen, Software und Bauten sowie laufende Betriebskosten, unter anderem Personal-, Miet- und Marketingkosten. Auch notwendige liquide Mittel können sie in einem angemessenem Umfang miteinbeziehen.

Kredite für Neugründer

Kredite für Neugründer sollen dazu dienen, ein Gründungsvorhaben auf eine solide finanzielle Basis und zu stellen und beste Startbedingungen zu ermöglichen. In der Regel können Existenzgründer die nötigen Finanzmittel nicht alleine aus eigener Kraft aufbringen.

Um den Start dennoch zu ermöglichen, gibt es günstige Kredite im Rahmen öffentlicher Förderprogramme.

  • Viele Banken zeigen sich bei der Kreditgewährung an Existenzgründer sehr zurückhaltend, weil sie die Tragfähigkeit des Vorhabens nicht einschätzen können und das Risiko scheuen.
  • Die Finanzierung wird daher für viele Neugründer zu einem echtem Problem, an dem die Verwirklichung des Traums von der Selbständigkeit schnell scheitern kann.
  • Um hier Abhilfe zu schaffen, werden öffentliche Förderkredite für Existenzgründer angeboten.

Kredite für Neugründer von der KfW

Auf Bundesebene ist hierfür die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zuständig. Darüber hinaus bestehen in den einzelnen Bundesländern Förderinstitute mit eigenen Kreditprogrammen für Existenzgründer. Sie ergänzen im Wesentlichen auf Landesebene die KfW-Programme. Die wichtigsten KfW-Kredite für Neugründer sind:

Der ERP-Gründerkredit – Startgeld: wird für kleinere Existenzgründungen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro gewährt. Finanziert werden sowohl Sachinvestitionen als auch Betriebsmittel (bis 30.000 Euro).

Das ERP-Kapital für Gründung: bietet Gründern langfristige nachrangige Darlehen bis zu 500.000 Euro zur Finanzierung von Investitionen. Durch die Nachrangigkeit besitzt das ERP-Kapital für Gründung de facto Eigenkapitalcharakter. Aufgrund einer möglichen 100prozentigen Haftungsfreistellung kann auf die dingliche Absicherung des Kredites verzichtet werden. Das bedeutet für Gründer mit fehlenden Sicherheiten eine weitere Entlastung.

Der ERP-Gründerkredit – Universell: ist das Universalprogramm der KfW für Gründungsvorhaben. Hier sind als Auszahlung bis zu 25 Mio. Euro an zinsgünstigen Darlehen zur Investitions- und Betriebsmittelfinanzierung möglich, auf Wunsch mit einer 50prozentigen Haftungsfreistellung.

Beantragung über die Hausbank

Der Weg zu den Förderkrediten führt nicht direkt über die Förderinstitute sondern über die jeweilige Hausbank vor Ort. Sie prüft das Gründungsvorhaben und beantragt die Fördermittel. Bei einer positiven Entscheidung wird der Förderkredit als normaler Bankkredit zu besonderen Konditionen gewährt, der durch das Förderinstitut refinanziert wird. Notwendig für eine erfolgreiche Beantragung ist vor allem ein aussagefähiges Unternehmenskonzept, ein Business Plan, sowie die nachgewiesene Qualifikation des Gründers für die Selbständigkeit.

Weitere Unterstützung für Gründer

Darüber hinaus gibt es weitere Finanzhilfen für Gründer. Wenn nicht genügend Sicherheiten vorhanden sind, können Bürgschaften von Bürgschaftsbanken genutzt werden. Die Bürgschaftsbank bürgt mit ihrer Bonität für die Erfüllung der Kreditverpflichtungen und macht damit Kreditvergaben überhaupt erst möglich. Für Kleinst- und Nebenerwerbsgründungen sind sogenannte Mikrofinanzinstitute zuständig, die Mikrodarlehen bis zu 20.000 Euro aus dem Mikrokreditfonds Deutschland als Ratenkredit vergeben.

Kredit für Existenzgründer ohne Schufa

„Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“ – so ähnlich wäre wohl ein Kredit für Existenzgründer ohne Schufa zu bewerten. Wer negative Auswirkungen seiner Schufa-Daten auf die Kreditvergabe befürchtet, wird im Ausland erst recht kein Darlehen bekommen, auch wenn manche Werbung etwas anderes suggeriert.

Die gute Nachricht ist, dass Gründungskapital durchaus auch bei negativen Schufa-Eintragungen vergeben werden kann.

  • Die Schufa gehört nicht nur mehrheitlich den deutschen Banken und Sparkassen.
  • Der hierzulande größte Wirtschaftsauskunftsdienst ist auch notwendig, damit die Kreditinstitute ihre gesetzliche Verpflichtung zu Bonitätsprüfungen ihrer Kunden erfüllen können.
  • Ohne Schufa läuft in Deutschland also ganz sicher nichts.
  • Das gilt auch für staatliche Förderbanken wie die KfW und entsprechende Landesbanken.
  • Auch wenn es für einige Programme Haftungsfreistellungen seitens der KfW gibt, herrscht bei der Bonitätsprüfung durchweg das Hausbankprinzip, und die wird sich der Schufa bedienen, denn die Hausbank trägt immer noch einen erheblichen Teil des Ausfallrisikos.

Einen Kredit für Existenzgründer ohne Schufa könnte es also nur im Ausland geben. Oft liest man vom Schweizer Kredit. Der wird in der Tat ohne Schufa vergeben, aber die Vergabekriterien sind sehr streng. Eine mit Unwägbarkeiten verbundene Unternehmensgründung wird garantiert nicht über die Schweiz finanziert. Ganz nebenbei: Auch die Schweiz hat eine Einrichtung wie die Schufa. Dort heißt sie ZEK, Zentralstelle für Kreditinformation.

Besser trotz als ohne Schufa

Aber warum muss es überhaupt ein Kredit ohne Schufa sein? Ein negativer Eintrag zum Zahlungsverhalten oder ein schlechter Score bei der Bonitätsbeurteilung verhindern nicht zwingend eine Kreditvergabe. Im Gespräch mit dem Kredit-Sachbearbeiter lassen sich manche Bedenken ausräumen. Ein lange zurückliegender Zahlungsausfall unter anderen Lebensumständen spielt heute nicht mehr unbedingt die große Rolle, vor allem dann, wenn es darum geht, mit einer Selbstständigkeit den Weg aus der Arbeitslosigkeit zu finden. Wenn noch Altschulden bestehen, ist die neue Einkommensquelle ganz im Interesse der Bank. An 5.000 Euro für einen Gebrauchtwagen, Betriebsmittel oder einen Imbissstand sollte das begrüßenswerte Vorhaben nicht scheitern, wenn das Konzept insgesamt stimmig ist.

Hilfe durch den Mikrokredit-Fonds

Sind die Gespräche mit der Hausbank zu kompliziert, ist der Mikrokreditfonds Deutschland eine brauchbare Lösung. Die Antragstellung läuft dort nicht über die eigene Bank, sondern wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales an sogenannte Mikrofinanzinstitute vergeben. Auf der Internetseite mein-mikrokredit.de kann man sich schlau machen, welche Unternehmen zur „grünen“ Kategorie gehören, die aktuell eine Vielzahl von Krediten empfehlen dürfen. Bis zu 20.000 Euro sind über den Fonds möglich. Eine andere, aber in der Regel deutlich teurere Möglichkeit sind Darlehen privater Geldgeber. Internetportale bringen Interessenten, die bei den Banken keine Chance haben, zusammen mit Investoren, die für eine höhere Rendite bereit sind, mehr Risiko bei Finanzierungen einzugehen.

Kredit für junge Unternehmen & Start Ups

Dass dieses Sprichwort zwar eine Binsenweisheit ist, aber trotzdem zutrifft, kann jeder bestätigen, der schon einmal nach einem Kredit für junge Unternehmen gesucht hat. Existenzgründer können eine Geschäftsidee vorweisen, einen Business-Plan mit einigen hoffentlich fundierten Analysen, aber eben keine Umsatzzahlen und Gewinne der Vergangenheit.

Banken sind nicht allwissend

Kreditvergleiche im Internet, die für Privatkredite sehr nützlich und bei den Interessenten entsprechend beliebt sind, nützen für die Unternehmensfinanzierung rein gar nichts. Die vereinfachten Bonitätsprüfungen, die im Hintergrund oft sogar automatisiert ablaufen, reichen für diese Fälle nicht. Es gibt keine Gehaltsabrechnung und keinen Arbeitsvertrag, der sich einfach prüfen ließe. Ob der Plan des Jungunternehmers wirklich so gut ist wie behauptet, kann der Kredit-Sachbearbeiter bei der Bank nicht wissen. Ist die Lage für das neue Restaurant wirklich so perfekt wie behauptet? Ist das Produkt innovativ, gibt es für die Dienstleistung einen Markt? Stimmen Kostenkalkulation und die Erwartungen für Ertrag und Umsatz? In vielen Fällen wird ein Sachverständiger die Plausibilität der Planung prüfen müssen. Ein Kredit für junge Unternehmen kann durchaus sinnvoll sein, wenn die Umsatzrendite höher ist als die Kapitalkosten. Durch den Einsatz von Fremdkapital lässt sich dann sogar die Rendite des Eigenkapitals anheben. Geht die Sache aber schief, können sowohl Kreditgeber als auch Kreditnehmer vor ernsten Konsequenzen stehen. Während der Kreditgeber aber maximal das verliehene Geld und die erwarteten Zinsen verliert, haftet der Kreditnehmer je nach Rechtsform des Unternehmens mit seinem gesamten – auch privaten – Vermögen und mit allem, was er in Zukunft oberhalb von Pfändungsfreigrenzen verdienen wird, für die Schulden. Da bleibt vielleicht nur der Weg in die Privatinsolvenz.

Förderbanken greifen auf EU-Töpfe zu

Der Weg in die Selbstständigkeit sollte also im eigenen Interesse gut überlegt sein. Eine gute Idee darf aber nicht an der fehlenden Bereitwilligkeit der Banken scheitern, zumal Existenzgründungen wichtig sind für unsere Wirtschaft und deshalb auch staatlich gefördert werden. Die nationale Förderbank KfW sowie entsprechende Einrichtungen der Bundesländer bieten Kredite für junge Unternehmen zu Konditionen weit unter Marktniveau an. Durch Gelder, die noch aus dem Marshallplan zum Wiederaufbau Europas nach dem zweiten Weltkrieg stammen (ERP – European Recovery Program), sowie aus Fördertöpfen der Europäischen Union gibt es umfangreiche Garantien für die kreditgebende Bank. Ob Startgeld bis 100.000 Euro, Eigenkapitalplus bis 500.000 Euro oder ein universeller Gründerkredit bis zu 25 Millionen Euro – die KfW hat eine breite Palette an Angeboten für junge Unternehmen. Finanzierungspartner sind die normalen Geschäftsbanken, Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Sie vermitteln KfW-Kredite und beraten gleichzeitig über sinnvolle Kombinationen mit hauseigenen Darlehen für Teile der Finanzierung, die möglicherweise nicht förderungsfähig sind.


Marcel Ziegler

Als ehemaliger Finanz- und Honorarberater habe ich jahrelang direkt mit Privatkunden gearbeitet und weiß daher aus eigener Erfahrung, welche Fehler Menschen beim Umgang mit Geld machen. Ich kenne die Fallstricke von Bank- und Versicherungsprodukten und habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Thema Finanzen so zu erklären, dass es wirklich jeder versteht.


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