Kredit von Privatperson

       

Ein Kredit von einer Privatperson stellt in vielen Fällen eine attraktive Alternative zu Bankdarlehen dar. Ein wesentlicher Vorzug: Privatkredite gibt es auch für Menschen, die von Geldinstituten kein Darlehen gewährt erhalten. Diese Finanzierungsmöglichkeit findet sich in verschiedenen Formen, Interessierte sollten sich über die Funktionsweisen und die Vor- und Nachteile informieren.

Zudem sollten sie vor dem Abschluss die Bedingungen genau prüfen und am besten verschiedene Angebote miteinander vergleichen.

  • Privatpersonen können ohne Vermittler einen Kredit vereinbaren, diese Variante kommt zum Beispiel zwischen Verwandten, Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern vor.
  • Auch wenn sich beide Seiten gut kennen, sollte einem solchen Darlehen immer ein Kreditvertrag zugrunde liegen.
  • In diesem Vertrag halten Kreditgeber und Kreditnehmer alle wesentlichen Details von Darlehenssumme über Zinsen bis hin zu den Fälligkeitsterminen der Zinszahlungen fest.
  • Die Beteiligten sollten an den Worst Case denken, Streitigkeiten untereinander.
  • Dann erweist es sich zumindest für eine Person als Vorteil, dass sie den Privatkredit schriftlich fixiert haben.

Hinsichtlich der Konditionen zeichnen sich diese privaten Darlehen durch eine große Bandbreite aus. Manche überlassen das Geld aus Freundschaft zum Nulltarif, andere schließen den Kredit zu gewöhnlichen Konditionen ab.

Davon unterscheiden sich Privatdarlehen, welche die beiden Seiten über einen Vermittler abschließen. Es kann sich um einen Finanzberater vor Ort handeln, zunehmend gewinnen aber Online-Plattformen an Gewicht. Die einen Internet-Dienstleister nehmen Kreditanträge entgegen und suchen dafür eine Privatperson, die sie über verschiedene Wege als Kreditgeber akquirieren. Die anderen Portale bringen einen Kreditnehmer und viele Kreditgeber direkt und transparent auf ihrer Internet-Präsenz zusammen. Interessierte melden sich auf einer solchen Plattform an, die Macher prüfen die Bonität. Auf dieser Grundlage ordnen sie dem Registrierten einen bestimmten Zinssatz zu. Anschließend können Angemeldete ihr Darlehensprojekt vorstellen. Zeichnen genügend User diese Summe, kommt der Vertrag zustande. Die Auszahlung des Kreditbetrags sowie die Entgegennahme und Verteilung der Tilgungsraten und Zinsen übernimmt eine Bank, die mit der Plattform kooperiert.

Wann kommen sie infrage?

Ein Kredit von einer Privatperson oder von mehreren Privatleuten eignet sich vor allem dann, wenn Menschen woanders kaum eine Chance auf einen Kredit haben. Vielleicht verfügen sie über einen Eintrag in der Schufa-Datei, sodass sie nur einen Kredit ohne Bonitätsprüfung erhalten können. Andere verzeichnen kaum Einkommen, sie brauchen einen Kredit für Arbeitslose oder ein Darlehen für Geringverdiener. Kredite von Privatpersonen stellen für diese Gruppen oft die einzige Möglichkeit dar, ein Vorhaben oder eine Finanzlücke zu finanzieren. Es kommt hierbei aber stets auf die jeweiligen Konditionen bei einem Kredit von einer Privatperson an: Auf einigen Plattformen findet zum Beispiel eine Bonitätsprüfung statt. Diese erweist sich zwar als liberaler im Vergleich zu Banken, vollkommenen Überschuldete müssen sich aber meist eine andere Option suchen.

Auch für Verbraucher mit sehr guter Bonität kann sich der Markt an Privatdarlehen empfehlen. Manche Portale zeichnen sich in den oberen Bonitätsstufen durch unterdurchschnittliche Zinsen aus, Kreditnehmer finanzieren billiger als über eine Bank. Auch Einzelvermittler offerieren gute Zinsen. Es lohnt ein ausführlicher Vergleich. Nachteile müssen Interessierte nicht befürchten. Die etablierten Plattformen und Kreditvermittler bestechen durch ein hohes Maß an Zuverlässigkeit, Gütesiegel und Auszeichnungen belegen dies.

Beachtenswertes bei der Auswahl

Wer sich für einen Kredit von einer Privatperson oder von mehreren Privatleuten interessiert, sollte sich wie bei jedem Darlehen möglichst attraktive Konditionen sichern. Vor allem die Kosten interessieren. Verbraucher sollten einen ausführlichen Darlehen Vergleich durchführen. Möchte jemand eine Plattform nutzen, sollte er zum Beispiel die Zinssätze mehrerer Portale miteinander vergleichen. Dazu sollten sich die Nutzer am besten anmelden. Erst wenn sie die jeweilige Bonitätseinstufung wissen, kennen sie den individuellen Zinssatz und können einen fundierten Kredit Zinsvergleich absolvieren. Darüber hinaus spielen die Gebühren eine Rolle. Große Bedeutung kommt auch der Mindest- und der Höchstkreditsumme zu. Die Vertragsdetails verdienen ebenfalls Aufmerksamkeit. So sollten Interessierte fragen, ob ein Anbieter Sondertilgungen erlaubt und welche Laufzeiten er ermöglicht.

Seriöse P2P-Kredite

Ein Kredit von Privatpersonen ohne Schufa verspricht schnelle Hilfe in der Not. An einer Kreditbörse können sich nämlich auch Verbraucher bewerben, die wegen aktueller Schulden oder früherer Zahlungsschwierigkeiten kein Bankdarlehen mehr bekommen. Darüber hinaus gibt es immer mehr Personen, die aufgrund ihrer beruflichen Situation nur eingeschränkt kreditwürdig sind.

Das gilt zum Beispiel für Selbstständige, für Arbeitnehmer mit Zeitverträgen, Geringverdiener oder Minijobber. Sie können zwar ein regelmäßiges Einkommen vorweisen, doch liegt dieses entweder unterhalb der Pfändungsfreigrenze oder wird von der Bank aufgrund der zeitlichen Beschränkung des Arbeitsvertrages oder der freiberuflichen Tätigkeit als zu unsicher eingestuft.

  • Als Alternative zum herkömmlichen Bankdarlehen hat sich der sogenannte P2P-Kredit etabliert, der von Privatpersonen gegen Zinsen an andere Privatpersonen, Gewerbetreibende oder Unternehmensgründer vergeben wird.
  • Zentrale Anlaufstelle für Geldgeber und Kreditsuchende sind sogenannte Kreditbörsen oder Kreditmarktplätze im Internet.
  • Sie übernehmen ausschließlich vermittelnde Tätigkeiten, indem sie interessierte Anleger und potenzielle Kreditnehmer zusammenführen.
  • Die eigentliche Kreditvergabe und Rückzahlung der Raten an die einzelnen Investoren wird von der Partnerbank der jeweiligen Onlineplattform abgewickelt.
  • Wie jeder Kreditvermittler verlangt auch die Kreditbörse eine Provision für ihre Vermittlungstätigkeit.

Wie hoch diese ausfällt, entnehmen Verbraucher den jeweiligen Geschäftsbedingungen. Wie bei jedem Kreditvermittler gilt auch beim Kredit von Privatpersonen ohne Schufa: Sobald eine finanzielle Vorleistung erbracht werden soll, ist Vorsicht angebracht. Seriöse Finanzvermittler stellen ihre Rechnung erst, nachdem das gewünschte Darlehen bewilligt und an den Kunden ausbezahlt wurde. Auf Kreditbörsen wird die Provision für gewöhnlich mit dem Leihbetrag verrechnet, der Kreditnehmer erhält also den finanzierten Betrag abzüglich der Vermittlungsgebühr. Je nach Plattform müssen Kreditsuchende außerdem eine Aufnahmegebühr bezahlen, während Anleger ihren Account kostenlos eröffnen können.

Ganz ohne Schufa geht es nicht

Zusätzliche Bonitätszertifikate werden ebenfalls in Rechnung gestellt. Denn auch wenn der Kredit von Privatpersonen ohne Schufa vergeben wird, muss der Bewerber in eine Schufaabfrage einwilligen. Im Unterschied zum Darlehen von Banken oder Sparkassen, dessen Vergabe maßgeblich vom Ergebnis der Bonitätsauskunft abhängt, wird der P2P-Kredit auch an Personen vergeben, die bereits negativ vermerkt sind. Die Schufa-Prüfung ist hier vielmehr als zusätzliche Orientierung für die Anleger gedacht. Bewerber müssen daher nicht nur einer Bonitätsprüfung, sondern auch der Veröffentlichung der Daten in ihrem von allen Besuchern einsehbaren Kreditgesuch zustimmen.

Außerdem dient die Schufaauskunft der Zinsfestlegung. Günstige Zinsen erhält, wer einen besonders hohen Wert erzielt. Gebühren im zweistelligen Bereich bezahlen Kreditnehmer mit problematischer Zahlungshistorie. Entsprechende Gesuche sind für Anleger auf den ersten Blick erkennbar, versprechen jedoch wesentlich höhere Rendite. Erfahrungsgemäß werden an Kreditbörsen daher auch riskante Projekte finanziert, deren Rückzahlung keinesfalls gewährleistet ist. Wer bereits verschuldet ist, sollte aber bedenken, dass auch Kredite von Privatpersonen ohne Schufa pünktlich und vertragsgemäß abbezahlt werden müssen. Andernfalls drohen dieselben Konsequenzen wie bei einem geplatzten Bankdarlehen. Und ein weiterer Schufa-Eintrag.

Bei Privatkredit auf Regeln achten

Eine Privatperson vergibt einen Kredit, wenn es sich für sie lohnt. Wer ein Darlehen aufnehmen will, muss sich deshalb nicht an ein Kreditinstitut wenden. In der Regel helfen sich Freunde und gute Bekannte untereinander aus. Dann ist der Lohn für die finanzielle Unterstützung eine gute Freundschaft oder eine bessere familiäre Bindung. Die privaten Geldgeber müssen dem Empfänger des Kredites aber nicht unbedingt persönlich nahestehen. Geld von Privat für Privat ist ein ganz normales Geschäft. Inzwischen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wenn jemand Geld braucht oder es für einen ordentlichen Zins an einen Kreditnehmer vergibt.

In der Regel sind die Zinsen für ein privates Darlehen moderater als beim klassischen Bankkredit. Doch auch private Darlehen muss der Kreditnehmer irgendwann seine Schulden zurückzahlen.

  • Privatdarlehen haben viel Licht- aber auch einige Schattenseiten.
  • Zunächst kann, anders als bei einem Kreditinstitut, der Vertrag zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer viel ungezwungener gestaltet werden.
  • Bei einem Privatkredit handelt es sich nicht um ein Standardgeschäft.
  • Private können wegen der Vertragsfreiheit wirklich frei über Bedingungen eines Darlehens bestimmen.
  • Sie sind auch nicht dazu verpflichtet, gesetzliche Regeln einzuhalten.

Dagegen haben Banken fest verbriefte Kriterienkataloge für die Vergabe ihrer Kredite. Ein großer Vorteil ist auch, dass die Prüfung der Bonität durch die Schufa entfällt. Ein Kreditinstitut prüft automatisch die Kreditwürdigkeit einer Person, die um ein Darlehen ersucht. Eine Privatperson vergibt den Kredit, ohne dass Unterlagen vorgelegt werden müssen. Zumindest dann, wenn es sich um Freunde oder Verwandte handelt, ist das Vertrauen ein wichtiger Faktor. Ein Darlehen aus privater Hand wird außerdem nicht der Schufa mitgeteilt.

Dennoch sollte auch der Kreditnehmer ein paar Punkte beachten. So kann er sich bei einem Streitigkeiten zwischen ihm und dem Privatmann als Darlehensgeber grundsätzlich nicht auf Verbraucherschutz berufen, wenn er sich durch den Privatkreditvertrag übervorteilt fühlt. Wurde für den privaten Kredit keine Laufzeit ausgemacht, kann der Geldgeber mit einer Drei-Monats-Frist jederzeit das Darlehen kündigen. Dann muss die vollständige Restsumme auf einen Schlag zurückgezahlt werden. Außerdem gibt es bei einem Bankdarlehen klare gesetzliche Regeln zu den Informationspflichten. Im privaten Bereich gibt es sie nicht. Nicht zuletzt stehen beim Bankkredit persönliche Beziehungen nicht auf dem Spiel. An Geldstreitigkeiten sind schon einige Freundschaften zerbrochen.

Unabhängige Kreditgeber

Soll durch einen privaten Kredit nicht eine Freundschaft aufs Spiel gesetzt werden, hilft als Alternative eine spezielle Online-Plattform. Hier gibt es Privatkredite zu festen Regeln. Auch hier sind bessere Zinsen möglich als bei einer Bank. Wichtig ist es, Angebote privater Geldgeber gründlich zu vergleichen. Sie sind nicht standardisiert oder einheitlich, Schnäppchen sind also auch im privaten Bereich möglich. Von Vorteil ist es, auf feste Vertragsregeln zu bestehen. Das hilft dem Darlehensgeber genau so wie dem Darlehensnehmer. Nicht zuletzt kann es sich lohnen, bei einem Vermittler von privaten Darlehen ein Angebot einzuholen. Auch hier gibt es viele Angebote im Internet. Bewertungen solcher Webseiten zeigen, ob der Anbieter am Markt seriös ist.


Marcel Ziegler

Als ehemaliger Finanz- und Honorarberater habe ich jahrelang direkt mit Privatkunden gearbeitet und weiß daher aus eigener Erfahrung, welche Fehler Menschen beim Umgang mit Geld machen. Ich kenne die Fallstricke von Bank- und Versicherungsprodukten und habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Thema Finanzen so zu erklären, dass es wirklich jeder versteht.


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