Darlehen Variabler Zinssatz
Ein derzeitiger Zinssatz für einen Kredit unterhalb der Inflationsrate ist ein Bild, das sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen alltäglich geworden ist. Kredite sind so günstig wie noch nie.
Das billige Geld bringt einige Finanzierungsvorteile mit sich – Investitionen für Unternehmen und Anschaffungen für Privatpersonen sind damit derzeit besonders einfach.
- Ausgangspunkt für die günstigen Kreditzinsen ist die bestehende Geldpolitik der EZB mit niedrigen Leitzinsen, Strafzinsen auf Einlagen und der Aussicht auf eine anhaltende Niedrigzinspolitik.
- Diese niedrigen Zinsen ziehen sich durch die komplette Kreditstruktur.
- Langfristige Darlehen beispielsweise zur Baufinanzierung liegen im Zinssatz teils deutlich unter der Inflationsrate.
- Zusätzlich haben die Banken ihre Anforderungen an die Sicherheiten gelockert – so ist eine Baufinanzierung für 250.000 Euro für die meisten kein größeres Problem mehr.
Die niedrigen Zinsen gibt es aber auch beispielsweise bei der Neuwagenfinanzierung. Auch hier ist ein guter derzeitiger Zinssatz für einen Kredit zu beobachten. Bei Autokrediten im Vergleich fällt eine doppelte Konkurrenzsituation auf: Banken, die um die Kreditnehmer buhlen, und Autohäuser, die um die Kundschaft konkurrieren. So ist teilweise eine Autofinanzierung möglich, die bei den effektiven Jahreszinsen kaum einer guten Baufinanzierung nachsteht. Auch gehobene Fahrzeugklassen bis zu einem Wert von 50.000 Euro sind so relativ einfach finanzierbar.
Auch kurzfristige, kleinere Privatdarlehen haben moderate Zinssätze. Beträge bis etwa 5.000 Euro sind nicht nur günstig zu leihen, sondern die Anforderungen der Banken sind so weit gelockert, dass hierfür kaum noch Sicherheiten notwendig sind – wenngleich wie üblich in der Regel nur ohne Schufaeintrag.
Nicht zuletzt sind die Zinsen für den Dispo ebenfalls deutlich gefallen. Auf die Kontoüberziehung ist noch immer der höchste Zinssatz fällig, bei den meisten Banken ist der aber mittlerweile auf teils deutlich unter zehn Prozent gesunken. Bei wenigen Banken – vor allem den stark vertretenen Filialbanken – liegt der Dispozins noch darüber. Kurzfristige Kontoüberziehungen schlagen aber nicht mehr so stark ins Kalkül.
Gründe für den Kredit immer weniger wichtig
Wofür ein Kredit benötigt wird, ist dabei oft nachrangig. Gute Kreditkonditionen sind nicht nur für alle Kredithöhen und Fristen erreichbar, sondern auch für jede Form und jeden Grund für den Kredit. Bei kleineren Privatkrediten erfragen die Banken in der Regel gar keine Gründe mehr, bei längerfristigen und / oder größeren Beträgen spielt es eine gewisse Rolle. Aber eine Studienfinanzierung – dank Förderung liegt ein derzeitiger Zinssatz für einen Kredit dieser Art bei nahezu Null – ist ebenso unproblematisch wie eine Baufinanzierung oder Investitionsfinanzierungen für Unternehmen. Hier deutet sich bereits an, dass auch der persönliche Hintergrund und Arbeitssituation nicht unbedingt entscheidend ist. Student oder Rentner, Kredite zu guten Konditionen sind für beide Gruppen möglich.
Kredite mit variablem Zins
Banken bieten bei Baufinanzierungen neben Festzinskrediten besondere Darlehen: Ein variabler Zinssatz ist deren spezifisches Merkmal. Während Kreditnehmer bei einer üblichen Finanzierung während der Zinsbindungsfrist den vereinbarten Zinsatz bezahlen, kann er sich bei Darlehen mit variablen Zinsen im 3-Monats-Takt ändern.
Dieser Mechanismus bietet Chancen, aber auch Risiken.
- Diese Zinsänderungen unterliegen nicht der Willkür der Banken, sondern orientieren sich am Finanzmarkt.
- Sie hängen von der Entwicklung des Euribor ab, dem Referenzzinssatz für Termingelder im Interbankengeschäft.
- Erhöht sich dieser, müssen Kreditnehmer im gleichen Ausmaß höhere Kosten tragen.
- Bei Senkungen profitieren sie von geringeren Zinszahlungen.
- Das Institut passt die Raten entsprechend an.
Teilweise offerieren die Dienstleister ein Darlehen, bei dem sich ein variabler Zins nur bis zu einer Höchst- und einer Untergrenze verändern kann. Das beschränkt die Chancen und Risiken gleichermaßen.
Aufgrund der ständigen Anpassungen steht Kunden ein flexibles Kündigungsrecht zu, sie können jederzeit mit einer kurzen Frist den Vertrag auflösen. So können sie zu hohe Kosten meiden. Allerdings sollten sie bedenken, dass sie die Restschulden in diesem Fall rasch umfinanzieren müssen. Grundsätzlich gilt: Vor allem bei einer hohen Verschuldung beeinflussen Zinserhöhungen und Zinssenkungen die Ratenhöhe stark, das trifft auch bei minimalen Änderungen von 0,1 oder 0,2 % zu. Diese Finanzierungen kommen deshalb nur für Menschen infrage, die über genügend Geld als Reserve verfügen. Bei Zinssteigerungen können Verbraucher den Kredit zwar zeitnah kündigen, allerdings beruht diese Entwicklung dann auf einem Gesamttrend am Markt. Das heißt: Wechseln sie zu einer Baufinanzierung mit Zinsbindung, müssen sie mit einem höheren Zins als zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme rechnen. Wer den Bau oder den Kauf einer Immobilie ohne größeren finanziellen Puffer verwirklichen will, sollte deshalb die Planungssicherheit von Festzinsdarlehen vorziehen. Kreditnehmer wissen bei diesen Angeboten, dass es während der Zinsbindungsfrist zwischen fünf und zwanzig Jahren keine bösen Überraschungen geben kann.
Empfehlenswert in Hochzinsphasen
Eignet sich eine Baufinanzierung mit variablen Konditionen grundsätzlich, verdient zusätzlich das aktuelle Zinsniveau einen Blick. Ein Darlehen, bei dem sich ein variabler Zinssatz stetig ändern kann, ist nicht in allen Marktlagen geeignet. In Niedrigzinsphasen liegt die Wahrscheinlichkeit künftiger Zinserhöhungen hoch, Chancen auf weitere Reduzierungen gibt es kaum. Deshalb sollten sich Verbraucher diese günstigen Zinsen mit einer Festzinsfinanzierung möglichst lange sichern, am besten für fünfzehn oder zwanzig Jahre. Herrscht aktuell eine Hochzinsphase und sprechen triftige Gründe für baldige Senkungen, erweist sich ein variables Darlehen vielfach als optimale Option. Prognosen sind aber immer mit Unsicherheiten verbunden, ein gewisses Maß an Spekulation geht mit variablen Darlehen immer einher.
Kreditzins
Banken werben mit den günstigsten Zinsen, zu denen sie Geld verleihen können, ob der angegebene Preis aber ein üblicher Zinssatz für ein Darlehen ist, hängt zuallererst von der Art des Kredits ab. Klassische Darlehen sind meist günstiger als beispielsweise Mikrokredite oder die Geldleihe an der Kreditbörse. Doch egal, ob Bankdarlehen, Mini- oder P2P-Kredit, in jedem Fall spielt die Bonität des Kreditnehmers eine maßgebliche Rolle bei der Festsetzung der Gebühren.
Eine Ausnahme bildet lediglich der Dispo, der für alle Bankkunden gleich viel kostet.
- Konventionelle Bankkredite werden ab einer Höhe von 1500 Euro aufwärts vergeben, wobei die Grenzen nach oben hin offen sind.
- Zwar gibt es Kredite mit variablem Zins, das klassische Bankdarlehen zeichnet sich aber durch einen fixen Zins aus, der für die gesamte Vertragslaufzeit gilt.
- Die Höhe der Gebühren orientierte sich dabei bis 1999 an den Zinsentscheidungen der Deutschen Bundesbank, seit 1999 wird der Leitzins von der Europäischen Zentralbank vorgegeben.
- Je tiefer der Leitzins, desto günstiger wird die Geldleihe sowohl für Unternehmer als auch für Privatpersonen.
Historisch tiefe Leitzinsen bedeuten jedoch nicht, dass jeder Bankkunde den denkbar günstigsten Preis erhält. In dessen Genuss kommen lediglich Kunden mit hervorragender Bonität. Wer in puncto Gehalt, Einkommenssicherheit, Schufa-Bewertung und finanziellem Background nicht optimal aufgestellt ist, bezahlt mehr. Wie viel mehr, können Verbraucher herausfinden, indem sie einen Blick auf das repräsentative Beispiel der jeweiligen Kreditanzeige werfen. Es zeigt an, zu welchem effektiven Jahreszins zwei Drittel der Bankkunden den Wunschkredit tatsächlich erhalten.
Mikrokredit, P2P-Kredit und Dispo
Ein üblicher Zinssatz für ein Darlehen lässt sich ohne weitere Informationen zur Bonität des Kreditnehmers also nicht angeben. Besonders deutlich wird dieses Prinzip an Kreditbörsen, bei denen Kunden mit problematischer Schufa-Bewertung zwar nach wie vor Kredit erhalten, dafür aber überdurchschnittlich hohen Gebühren zustimmen müssen. Daneben gibt es Kreditarten, bei denen die Gebühren generell höher sind als beim klassischen Bankkredit. Mikrokredite beispielsweise, bei denen sich Kunden Kleinstbeträgen von 100 oder 200 Euro aufwärts leihen, sind ausschließlich bei Spezialanbietern erhältlich und kosten deutlich mehr.
Die Zinshöhe ist dabei dem hohen Verwaltungsaufwand und den extrem kurzen Laufzeiten geschuldet, die typischerweise nur wenige Wochen oder Monate betragen. Gänzlich unabhängig von der Bonität des Kreditnehmers hingegen ist der Dispokredit, dessen Zinshöhe von der kontoführenden Bank festgelegt wird. Wer ihn in Anspruch nimmt, bezahlt den vereinbarten Überziehungszins, egal, ob er eine hervorragende oder nur eine mittelmäßige Schufa-Bewertung hat. Regelmäßige Geldeingänge sollten allerdings vorhanden sein, um den Überziehungskredit nutzen zu können.
Was ist der marktübliche Zinssatz für einen Kredit?
Marktüblicher Zinssatz für ein Darlehen: Was bedeutet das? Diese Frage sollten sich alle stellen, bevor sie einen Kredit vereinbaren. Nur wer die marktüblichen Konditionen kennt, kann die Attraktivität von Angeboten vernünftig einschätzen.
Hierbei lässt sich kein grundsätzlicher Zinssatz nennen, er hängt von der aktuellen Marktsituation und den persönlichen Rahmenbedingungen ab.
- Zinssätze unterliegen über längere Zeiträume massiven Schwankungen, einen wesentlichen Einfluss darauf hat die jeweils zuständige Notenbank in einem Währungsraum.
- In Deutschland liegt die Entscheidung seit einigen Jahren bei der Europäischen Zentralbank, davor bei der Deutschen Bundesbank.
- In der Folge der Bankenkrise hat die EZB eine Niedrigzinspolitik umgesetzt, mit dieser will sie die Wirtschaft stimulieren.
- Alle privaten, staatlichen und gewerblichen Kreditgeber können sich freuen, sie finanzieren seitdem zu historisch günstigen Konditionen.
- Wer zum Beispiel ein Haus bauen oder ein Auto kaufen möchte, sollte die Gelegenheit nutzen.
Genau das will die EZB erreichen, da solche Investitionen die Wirtschaft ankurbeln.
Ein marktüblicher Zinssatz für ein Darlehen kann sich aber von Land zu Land unterscheiden, selbst wenn sich beide in der EZB-Region befinden. Kreditzinsen in Österreich und Deutschland sind zum Beispiel niedriger als in Griechenland und in Spanien. Das basiert auf verschiedenen Marktsituationen vor Ort. In den Krisenstaaten zeigen sich die Banken bei der Kreditvergabe massiv zurückhaltend, da sie aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage Kreditausfälle befürchten. Deswegen fordern sie Risikoaufschläge, was in ökonomisch starken Staaten nicht der Fall ist.
Bei der Betrachtung des marktüblichen Zinssatzes verdient auch die persönliche Kreditwürdigkeit Aufmerksamkeit. Menschen, die momentan arbeitslos sind, erhalten entweder kein Darlehen oder einen Kredit mit einem sehr hohen Zinssatz. Beantragen dagegen Arbeitnehmer mit einem hohen und sicheren Einkommen eine Finanzierung, können sie mit wenig Zinsen rechnen. Nur wer diesen Unterschied berücksichtigt, kann die Angebote unterschiedlicher Banken fundiert miteinander vergleichen.
Günstigen Kredit finden
Ein marktüblicher Zinssatz für ein Darlehen stellt immer einen Richtwert dar. Banken mit deutlich überdurchschnittlichen Zinsen finanzieren nicht zu den momentan marktüblichen Konditionen, diese sollten Verbraucher unbedingt meiden. Sie sollten sich aber auch nicht mit dem Mittelmaß begnügen: Marktgerechte Zinssätze bedeuten nicht, dass sie bei diesen Instituten preiswert finanzieren. Stattdessen sollten sie gezielt nach den besten Angeboten am Markt Ausschau halten.
Ein solches Angebot recherchieren sie am besten über ein Kreditvergleichsportal. Neben dem persönlichen Zinssatz interessieren die Bedingungen bei der Rückzahlung. Top-Banken ermöglichen gebührenfreie Sondertilgungen in ansprechender Höhe und eine vorzeitige kostenlose oder kostengünstige Kündigung. Bei überraschendem finanziellem Spielraum während der Tilgungsphase erweisen sich diese Aspekte als wichtig, da sich mit diesen Optionen die Gesamtkosten massiv senken lassen.